Treffen mit Tourismusministerin Daniela Santanchè
HGV durch Präsident Manfred Pinzger vertreten
Bozen – Die Führungsspitze der gesamtstaatlichen Federalberghi traf heute die neue italienische Tourismusministerin Daniela Santanchè. An der Aussprache nahm neben den regionalen Federalberghi-Präsidenten auch HGV-Präsident Manfred Pinzger teil.
Federalberghi-Präsident Bernabò Bocca gratulierte zunächst der neuen Tourismusministerin und nutzte das Treffen, um mit ihr die dringendsten Anliegen des nationalen Verbandes zu besprechen. Angesprochen wurden zunächst die hohen Energiekosten, welche zu einer erheblichen Belastung für Bars, Restaurants und Beherbergungsbetriebe geführt haben. Manfred Pinzger, der auch Vizepräsident der Federalberghi ist, verwies dabei auf die bevorstehende Wintersaison: „Der Wintertourismus ist eine tragende Säule der Wirtschaft in den alpinen Regionen. Deshalb muss alles darangesetzt werden, dass aufgrund der enorm hohen Energiekosten und weiterer Preissteigerungen nicht die Gefahr besteht, dass Hotels und Gastbetriebe entweder nicht öffnen oder die Dienstleistungen erheblich reduzieren müssen. Beides wäre für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt insgesamt eine fatale Entwicklung“, sagte Pinzger.
Ein wichtiges Thema war auch der Mangel an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Tourismusministerin kündigte an, dass die Regierung das sogenannte „Grundeinkommen“ überarbeiten wird. Derzeit würden ca. 250.000 Menschen das Grundeinkommen nutzen, was dem Staat ca. 6,5 Milliarden Euro jährlich kostet. „Insgesamt muss es darum gehen, die Menschen in den Arbeitsmarkt einzugliedern. Davon profitieren die Wirtschaft und die Familien gleichermaßen“, urteilt Pinzger.
Ein weiteres Thema war die Besteuerung des „Trinkgeldes“ in der Gastronomie und Hotellerie. „Dieses wird vom Gast den Mitarbeitenden für ihren freundlichen und aufmerksamen Service gegeben. Nur kommt das Trinkgeld nicht zu 100 Prozent unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zugute“, erläuterte Pinzger. Die Ministerin sagte zu, diesbezüglich im Ministerrat einen Vorschlag zu unterbreiten, damit die Trinkgelder von den Steuern befreit werden. In anderen EU-Ländern wird das Trinkgeld nicht besteuert und landet somit zur Gänze bei den Mitarbeitenden.
Weitere Themen der Aussprachen waren die Gelder aus dem nationalen Fond für Wiederaufbau für den Bereich Gastronomie und Beherbergung, die aufzustocken wären, die Ausbildung im Bereich Tourismus, die nationale Tourismuswerbung und der unlautere Wettbewerb durch die Vermietung von privaten Objekten zu touristischen Zwecken über entsprechende Plattformen, schreibt der HGV abschließend in der Presseaussendung.