Jahresversammlung des HGV-Bezirkes Eisacktal stattgefunden
Tourismus ist ein Mehrwert für das Eisack- und Wipptal
Vor Kurzem fand die Jahresversammlung des Bezirkes Eisacktal des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) im Raiffeisensaal der Raiffeisenkasse Eisacktal in Brixen statt. Wichtige tourismuspolitische Themen und Mobilitätskonzepte standen im Mittelpunkt.
Bezirksobmann und Landtagsabgeordneter Helmut Tauber zog Bilanz über die vielfältigen Tätigkeiten im Bezirk und dankte den Gastwirtinnen und Gastwirten für ihren Einsatz und ihr Herzblut, welche ausschlaggebend für den touristischen Erfolg in Südtirol sind. In seinen Ausführungen sprach er verschiedene Herausforderungen an, wie die Energiekrise, die hohe Inflation, die gestiegenen Strom- und Gaspreise sowie die gestiegenen Zinsen, wodurch die finanzielle Belastung vieler Betriebe im Hotel- und Gastgewerbe zugenommen hat. „Allen Gastwirtinnen und Gastwirten, welche trotz dieser Unsicherheiten entschieden haben, ihre Gastbetriebe zum Start der Wintersaison zu öffnen, gilt ein großer Dank“, sagte er. Gleichzeitig forderte er, dass die Politik auf Staats- und Landesebene die Betriebe verstärkt unterstützen müsse, damit diese nicht gezwungen sind, aus Kostengründen zu schließen. Schließlich sei der Tourismus ein großer Mehrwert für das Eisacktal und ganz Südtirol. Helmut Tauber ging anschließend auf aktuelle Themen im Bezirk ein. Er erwähnte in diesem Zusammenhang die Verkehrsbelastung der Straßen und die Stärkung des Bahnverkehrs. Viele Seilbahnen im Bezirk entstehen bzw. werden derzeit erneuert – die Plose-Seilbahn, deren Fertigstellung für 2023 geplant ist, die neue Seilbahn am Rosskopf sowie jene nach Meransen. „Diese stellen einen großen Mehrwert und eine Aufwertung des gesamten Gebietes dar“, betonte Tauber. Auch kulinarisch sei das Eisacktal mit den diversen Spezialitätenwochen gut aufgestellt.
Auch HGV-Präsident Manfred Pinzger ging in seinen Ausführungen auf einige Herausforderungen ein. Er erwähnte dabei den Fachkräftemangel. „Wir müssen hier mehr auf die Aus- und Weiterbildung setzen und die Zusammenarbeit mit den gastgewerblichen Schulen weiter intensivieren“, sagte Pinzger. Viele Gastbetriebe leisten bereits einen großen Beitrag, in dem sie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Fünf-Tage-Woche und flexible Arbeitszeiten anbieten. In diesem Jahr gab es mehr als 40.000 Beschäftigte im Hotel- und Gastgewerbe, weit mehr wie 2019. „Ein großer Dank geht an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, welche nach den herausfordernden vergangenen zwei Jahren entschieden haben, weiterhin im Sektor zu arbeiten“, betonte der HGV-Präsident. Anschließend ging Pinzger auf die Reduzierung der Gemeindeimmobiliensteuer für die nicht gewerblichen Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe ein und forderte einmal mehr gleiches Recht für alle. Der HGV habe sich dafür stark gemacht, dass gleiche Tätigkeiten steuerlich gleich behandelt werden müssen, so Pinzger.
Tourismuslandesrat Arnold Schuler betonte, dass der Tourismus einen bedeutenden Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung leiste. „Gerade in Pandemiezeiten hat man gesehen, wie wichtig dieser Sektor für Südtirol ist“, sagte er. In seinen Ausführungen ging Schuler auf das Landestourismusentwicklungskonzept, die Ortstaxe, den Südtirol Guest Pass und auf die Vermietung von privaten Objekten zu touristischen Zwecken auf diversen Plattformen ein.
Im Fachteil der Bezirksversammlung nahm Prof. Dr. Thomas Bausch, Direktor des Kompetenzzentrums Tourismus und Mobilität der Freien Universität Bozen, zur Verkehrsbelastung in Südtirol Stellung und stellte die Frage, ob an allem nur der Tourismus schuld sei. Mit Daten und Fakten zeigte Bausch auf, dass die Grundlast im Südtiroler Verkehrsnetz und dessen Auslastung seit 2022 erheblich gewachsen ist. „Zwar trägt der Tourismus zum Verkehrsaufkommen bei, aber ein wesentlicher Grund ist das Wachstum der Grundlast“, folgerte Prof. Dr. Bausch. Es brauche eine Änderung des Mobilitätsverhaltens aller, forderte Bausch.
An der Jahresversammlung nahmen auch Christof Mair, Direktor der Raiffeisenkasse Eisacktal, und Peter Brunner, Bürgermeister von Brixen, teil, welche ihre Grußworte an die Gastwirtinnen und Gastwirte richteten. Peter Brunner betonte einmal mehr, wie wichtig das Zusammenspiel von Wirtschaft und Politik sei und sicherte den Gastwirtinnen und Gastwirten Unterstützung zu, um deren Anliegen weiterzubringen.
Der kulinarische Ausklang der Jahresversammlung fand im „Alten Schlachthof“ und am Weihnachtsmarkt in Brixen statt.