Nachhaltigkeitslabel für Südtiroler Gastbetriebe
Die Kriterien wurden überarbeitet
Das Nachhaltigkeitslabel Südtirol zeichnet nachhaltige Betriebe aus und gibt diesen mehr Sichtbarkeit. Das Label wurde nun auch auf andere Sektoren außerhalb des Tourismus ausgeweitet.
Das Nachhaltigkeitslabel Südtirol wird an Hotels und Gastbetriebe vergeben, welche im Bereich Nachhaltigkeit vieles umsetzen. Das Label wurde im März 2023 offiziell vorgestellt und kann von Destinationen und einzelnen Gastbetrieben beantragt werden. Das Label hat drei Stufen und je nachdem wie weit ein Betrieb schon ist, wird er in Level eins bis drei eingestuft. Level drei ist die höchste Auszeichnung. Im November trugen ca. 100 Gastbetriebe das Nachhaltigkeitslabel auf Stufe 1 und 35 Gastbetriebe die Stufe drei.
Das Nachhaltigkeitslabel Südtirol verschafft den Betrieben mehr Sichtbarkeit auf den verschiedenen Buchungskanälen in Südtirol wie z.B. bookingsuedtirol.com. Außerdem ist es eine offizielle Anerkennung und ein objektiver Nachweis für die eigene Nachhaltigkeit. Dies wird zunehmend auch in der Kommunikation zu Gästen, aber auch in Gesprächen mit Banken wichtiger.
Einheitliche Regeln
Ziel ist es, das Nachhaltigkeitslabel auf möglichst viele Branchen auszuweiten. Daher wurde im Oktober 2024 das Label auch auf andere Wirtschaftssektoren ausgeweitet. Außerdem kann das Label in Zukunft auch von Privatzimmervermietern und von Campingplatz-Betreibern beantragt werden.
Im Zuge dieser Ausweitung des Nachhaltigkeitslabel auf andere Sektoren wurde versucht, die Kriterien so zu gestalten, dass ein einheitliches Modell für alle Bereiche entsteht. Damit sollen alle Unternehmen, egal aus welcher Branche, die gleichen Möglichkeiten haben, sich am Nachhaltigkeitsprogramm zu beteiligen und das Label zu beantragen. Die Kriterien für die Hotel- und Gastbetriebe mussten daher angepasst werden.
Um das Nachhaltigkeitslabel in Zukunft beantragen zu können, wurde eine Übersicht mit Zertifizierungen und Nachweisen erstellt, welche notwendig sind, um das Nachhaltigkeitslabel zu beantragen. Dies war auch bisher so, allerdings wurde diese Einteilung neu strukturiert.
Bislang musste auf Stufe eins eine CO2-Bilanzierung, z.B. mit dem Terra Footprint vom HGV, oder einem analogen Nachweis durchgeführt werden. Mit der neuen Matrix muss auf Stufe eins eine generelle Bewertung des Betriebes in Sachen Nachhaltigkeit durchgeführt werden. Dafür stehen verschiedene Werkzeuge bereit, wie z.B. das Beratungspaket Nachhaltigkeit von HGV und Terra Institute. Außerdem ist die Umsetzung von konkreten Maßnahmen notwendig. Für Betriebe ab 10 Mitarbeitenden muss zusätzlich eine CO2-Bilanzierung erstellt werden.
Betriebe bis einschließlich neun Mitarbeitenden, welche eine CO2-Bilanzierung durchführen, erhalten bereits Level zwei. Betrieb ab zehn Mitarbeitenden müssen zum Erreichen der Stufe zwei ein Einkaufsmanagement-System nachweisen.
Auf Level drei ändert sich für alle Betrieb nichts. Hier ist weiterhin eine Zertifizierung gemäß GSTC-Kriterien oder eine gleichwertige Zertifizierung notwendig. Auf jeden Fall muss aber für das Nachhaltigkeitslabel der Stufe drei auch eine umfassendere CO2-Bilanzierung durchgeführt werden. Ist diese nicht ohnehin Teil der Zertifizierung, muss der Betrieb die Berechnung mit einer anerkannten Software durchführen.
Neben dieser generellen Regelung gibt es spezielle Regelungen für Betriebe, welche z.B. das EU-Ecolabel besitzen.
Damit ein Gastbetrieb das Nachhaltigkeitslabel Südtirol beantragen kann, muss er außerdem Frischmilch, Joghurt, Butter, Äpfel und Apfelsaft zu 100 Prozent aus Südtirol beziehen. Beim Wein müssen die Südtiroler Weine die Mehrzahl auf der Weinkarte ausmachen. Der regionale Einkauf wird über eine unabhängige Kontrollstelle durch eine Vor-Ort-Kontrolle überprüft.
Anträge und Übergangsfristen
Aufgrund der Änderungen konnten in einer Übergangsphase bis 13. Dezember keine neuen Anträge gestellt werden. Ab Mitte Dezember gelten aber die neuen Regelungen. Somit können gewerbliche Hotel- und Gastbetriebe, Privatzimmervermieter und die Campingplatz-Betreiber wieder über die Website von IDM das Nachhaltigkeitslabel beantragen. Für alle Betriebe, welche bereits das Nachhaltigkeitslabel Südtirol führen, gilt eine ausreichende Übergangsfrist, um sich an die neuen Kriterien anzupassen. Danach gelten nur mehr die neuen Regelungen.
Beratungspaket des HGV
Die HGV-Unternehmensberatung bietet verschiedene Dienstleistungspakete für die Betriebe an, welche das Nachhaltigkeitslabel Südtirol erreichen wollen. Unter anderem können Betriebe mit dem HGV/Terra Assessment Level eins bzw. Level zwei beantragen.
Weitere Informationen erhalten Sie direkt beim Bereich Nachhaltigkeit der HGV-Unternehmensberatung.
Reinhard Leitner, Leiter des Bereiches Nachhaltigkeit, HGV-Unternehmensberatung
Kontakt:
Tel. 0471 317 780