HGV-Bezirksversammlung Pustertal/Gadertal stattgefunden
Gewachsene Betriebe und Orte fördern
Die neue Intercable Arena in Bruneck war Austragungsort der Jahresversammlung des Bezirkes Pustertal/Gadertal des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV). Die Versammlung fand nach zweijähriger pandemiebedingter Unterbrechung wieder in Präsenz statt.
Zum Auftakt der Bezirksversammlung dankte die neu gewählte Bezirksobfrau ihrem Vorgänger Thomas Walch, der den Bezirk 16 Jahre lang mit viel Einsatz geführt hat. Ebenso dankte sie Marina Rubatscher Crazzolara, die acht Jahre lang Obfrau des Gebietes Gadertal war und sich dabei für die Anliegen der Mitglieder des Gadertales mit viel Elan eingesetzt hat. Im weiteren Verlauf ihrer Rede zog sie eine nüchterne Bilanz der abgelaufenen Wintersaison, die gekennzeichnet war durch Stornierungen und vorzeitigen Abreisen aufgrund der Corona-Situation, dem Ausfall der russischen Gäste in Alta Badia und den fehlenden Jugendgruppen im Ahrntal. Die Sommersaison wird überschattet durch den Krieg in der Ukraine und dessen ungewissen Verlauf. Bezüglich des aktuell diskutierten Landestourismusentwicklungskonzeptes meinte Judith Rainer, dass die Grundausrichtung, in Zukunft verstärkt auf Qualität zu setzen, richtig sei. Jedoch mahnte sie: „Lassen wir gewachsene Betriebe und Orte nicht durch Verbote ins Hintertreffen geraten. Fördern wir kleine Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe und behandeln wir alle touristischen Sektoren gleich.“
Sehr erfreut zeigte sich die HGV-Bezirksobfrau zu den in Angriff genommenen und realisierten Umfahrungen entlang der Pustertaler Straße, wie die neue Einfahrt ins Gadertal. Judith Rainer nutzte die Anwesenheit des Mobilitätslandesrates Daniel Alfreider, um drei Bitten des Bezirkes zu formulieren. Dabei sollten so viele Straßenarbeiten wie möglich auf die Abend- und Nachtstunden verlegt werden. Weiters solle der LKW-Transit durchs Pustertal eingegrenzt werden. Drittens sollen bei der Verkehrsregelung über die Dolomitenpässe auch weitere Pässe im Pustertal berücksichtigt werden, wie etwa der Kreuzbergpass und das Gemärk.
In ihrer Rede ging sie auch auf die Vorbereitungen zu Olympia Mailand-Cortina 2026 ein. Rainer: „Unser Land und vor allem unser Tal wird dadurch eine enorme Sichtbarkeit erhalten, die Biathlon-Sportstätten werden neu aufgewertet und die Infrastruktur Straße wird eine Verbesserung erfahren.“ Weiters lobte sie den guten und engen Austausch mit der Hotelfachschule Bruneck unter Direktorin Marlene Kranebitter und ihren Fachlehrern.
HGV-Präsident Manfred Pinzger ging auf aktuelle tourismuspolitische Themen ein. Zum Landestourismusentwicklungskonzept meinte er, dass bestehende Betriebe weiterhin eine Entwicklung brauchen und sagte: „Wir können jungen Leuten nicht ihre Zukunft verbauen.“ Entschieden wies er den Vorschlag zurück, mit der Ortstaxe auch die Berglandwirtschaft zu fördern. „Die Berglandwirtschaft spielt eine wichtige Rolle für Südtirols Landschaft. Eine stärkere Förderung darf aber nicht auf den Schultern des Tourismus erfolgen“, betonte Pinzger.
In einer Diskussion, moderiert von HGV-Direktor Thomas Gruber, nahmen die Landesräte Arnold Schuler und Daniel Alfreider sowie Landtagsabgeordneter Helmut Tauber zum touristischen Entwicklungskonzept, zum neuen Gästecard-System, zur Stärkung der öffentlichen Mobilität und zu den geplanten Investitionen in die Straße und Schiene aufgrund der Olympiade 2026 Stellung.
Mit Spannung verfolgt wurden die Ausführungen des ehemaligen Liechtensteiner Skirennfahrers Marco Büchel. Er schilderte, wie man trotz Niederlagen an die Weltspitze gelangt. „Dazu braucht es Glück, Leidenschaft und Ehrlichkeit“, meinte der bekennende Südtirolfreund.
HIER finden Sie die Rede von Bezirksobfrau Judith Rainer!