Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Die Energiewende und die Umstellung auf erneuerbare Energien sind zentrale Handlungsfelder, um den CO₂-Ausstoß zu reduzieren und die negativen Folgen des Klimawandels zu bekämpfen.

Auch die Hotellerie ist als energieintensiver Sektor gefordert, ihren Beitrag zu leisten. Der Umstieg auf erneuerbare Energien bietet dabei nicht nur ökologische Vorteile, sondern kann auch wirtschaftlich sinnvoll sein. Die Umstellung auf diese Energiequellen ist somit nicht nur mehr ein Anliegen der Umweltschützer, sondern wird zunehmend als sinnvolle und innovative Investition angesehen.

Was sind Erneuerbare Energiequellen?

Erneuerbare Energien, auch regenerative Energien oder alternative Energien genannt, sind Energiequellen, die im menschlichen Zeithorizont für eine nachhaltige Energieversorgung praktisch unerschöpflich zur Verfügung stehen oder sich verhältnismäßig schnell erneuern. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen wie Kohle, Erdöl und Erdgas, die in begrenzter Menge vorhanden sind und sich über Millionen von Jahren gebildet haben, gehen erneuerbare Energiequellen auf natürliche Kreisläufe zurück, die ständig Energie liefern.

Zu den wichtigsten erneuerbaren Energiequellen zählen:

Solarenergie: Nutzung der Sonnenenergie durch Fotovoltaikanlagen zur Stromerzeugung oder Solarthermieanlagen zur Warmwasserbereitung.

Windenergie: Nutzung der Windkraft durch Windkraftanlagen zur Stromerzeugung.

Wasserkraft: Nutzung der Wasserkraft durch Wasserkraftwerke zur Stromerzeugung.

Biomasse: Nutzung von Biomasse, wie z. B. Holzpellets oder Hackschnitzel, zur Wärmeerzeugung und Warmwassererzeugung.

Geothermie: Nutzung von Erdwärme zur Heizung und Kühlung von Gebäuden ist eine effiziente und nachhaltige Möglichkeit.

Die Umstellung bietet zahlreiche Vorteile

Durch die Nutzung von selbst erzeugter Energie können Hotels ihre Energiekosten deutlich senken. Der CO₂-Ausstoß und die Umweltbelastung des Hotels werden durch die Nutzung erneuerbarer Energien deutlich verringert. Die Preise für fossile Brennstoffe sind volatil und steigen tendenziell. Durch die Nutzung erneuerbarer Energien sind Hotels unabhängiger von diesen Preisschwankungen. Nicht zuletzt schätzen umweltbewusste Gäste diese Maßnahmen, wodurch sich der Betrieb ein besseres Image und eine klare Positionierung verschafft.

Herausforderungen

Die Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen wie Wind- und Sonnenkraft ist stark schwankend und abhängig von Witterungsbedingungen. Die Speicherung dieser Energie ist eine der großen Herausforderungen der Gegenwart. Um die schwankende Energieerzeugung auszugleichen und eine zuverlässige Versorgung zu gewährleisten, müssen Speichertechnologien weiterentwickelt werden. Die Speicherung von großen Energiemengen ist derzeit noch teuer und ineffizient. Der Ausbau des Stromnetzes ist notwendig, um die Energie aus erneuerbaren Quellen zu transportieren und Schwankungen auszugleichen.

Die Installation von Solar- und Windkraftanlagen erfordert beispielsweise große Flächen, was zu Konflikten mit der Landnutzung für andere Zwecke führen kann. Anwohner von geplanten Anlagen können sich durch den Landschaftsverbrauch und mögliche Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt fühlen.

Weitere Herausforderungen sind die anfänglichen Investitionskosten für Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien, welche im Vergleich zu konventionellen Kraftwerken zunächst höher ausfallen können. Verschiedene Förderprogramme stehen jedoch zur Verfügung, um diese Anfangskosten deutlich zu senken.

Lohnende Investition für die Zukunft

Die Umstellung auf erneuerbare Energien ist für die Hotellerie trotz aller Herausforderungen eine lohnende Investition in die Zukunft. Sie trägt zum Klimaschutz bei, verbessert die Umweltbilanz des Hotels und kann gleichzeitig die Energiekosten senken. Mit dem Ausbau der Forschung, der Weiterentwicklung von Technologien und einem klaren politischen Willen wird die Energiewende noch schneller gemeistert, um eine klimaschonende Zukunft zu realisieren.

Michael Pichler, Leiter des Bereichs Baumanagement, HGV-Unternehmensberatung