Sarah Solderer ist HGV-Künstlerin des Jahres 2024
HGV und Südtiroler Künstlerbund vergaben bereits zum neunten Mal die besondere Auszeichnung.
Im Rahmen eines Künstlerfrühstückes wurde am Mittwoch, 11. September 2024, im Parkhotel Mondschein in Bozen zum neunten Mal der Kunstpreis „HGV-Künstler/in des Jahres“ vergeben.
Wir freuen uns, mit dieser Aktion jungen Südtiroler Künstlerinnen und Künstlern eine Bühne zu geben und das sinnstiftende Zusammenspiel zwischen der Kunst und der Tourmismusbranche zu unterstreichen.
Der Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) hat das Projekt gemeinsam mit dem Südtiroler Künstlerbund ins Leben gerufen mit dem Ziel, die Kunst und die Hotellerie und Gastronomie in ein Zusammenspiel auf Augenhöhe zu bringen. Der Preis wird seit 2016 jährlich vergeben. Die Jury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des HGVs und des Südtiroler Künstlerbundes sowie einer Kunstexpertin, hat im Rahmen einer Ausschreibung die Siegerin des heurigen Jahres ermittelt. Die Wahl ist auf Sarah Solderer aus St. Ulrich gefallen. In den vergangenen Jahren konnten sich folgende Südtiroler Künstlerinnen und Künstler über den Preis freuen: Arnold Mario Dall’O, Sophie Lazari, Elisa Grezzani, Robert Bosisio, Josef Rainer, Robert Pan, Ingrid Hora und Sissa Micheli.
Sarah Solderer überzeugte die Jury mit ihrem Werkvorschlag Pulëntes (lad. Löwenzahn). Eine Ölmalerei mit Stickerei auf mit Löwenzahnblüten eingefärbter Leinwand. Dargestellt ist ein Löwenzahnsalat.
Sarah Solderer widmet ihre künstlerische Arbeit einer lange unterschätzten und als Unkraut bezeichneten Pflanze, die in den letzten Jahren wieder mehr Anerkennung erfahren hat: dem Löwenzahn. Seine Entwicklung von der leuchtend gelben Blüte zur Pusteblume symbolisiert den Wandel und den Kreislauf des Lebens. Als Pusteblume weckt er in vielen Menschen Kindheitserinnerungen und das Gefühl von Leichtigkeit, gleichzeitig steht der Löwenzahn für Transformation. Durch seine Beständigkeit und Widerstandskraft gedeiht er nahezu überall auch unter widrigen Bedingungen.
Diese resistente Pflanze ist zudem eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten. In der regionalen Küche finden Blätter und Blüten des Löwenzahns als Zutat in Salaten, Tees und anderen Gerichten wieder Verwendung. Seine Nährstoffdichte und regionale Verfügbarkeit machen ihn zu einem geschätzten, gesunden Lebensmittel.
„In einer Zeit des ökologischen Wandels und der Klimakrise steht der Löwenzahn symbolisch für den Versuch, neue innovative Formen des Zusammenlebens zu finden. Seine besonderen Eigenschaften – Widerstandskraft, Anpassungsgabe und Transformationsfähigkeit – machen ihn nicht nur zu einer wichtigen Heilpflanze und Nahrungsquelle, sondern auch zu einem Sinnbild für den Schutz und Erhalt unserer natürlichen Umwelt“, erklärt Sarah Solderer die Wahl dieser besonderen Pflanze zur Grundlage ihres Werkes.
Die Jury äußert sich zur Entscheidung wie folgt: „Der Werkvorschlag Sarah Solderers hat uns als Jury aufgrund der hohen malerischen Qualität des Originalwerkes sowie der gut durchdachten Ideen für eine repräsentative Edition überzeugt. Mit der Wahl des Löwenzahns als Motiv lenkt die Künstlerin den Blick auf den unterstützenswerten Trend der regionalen Küche. Die manuell hinzugefügten Stickereien zeugen von einer Liebe zum Detail, wie man sie auch in der Gastronomie wiederfindet.“
„Der HGV-Preis ist ein gelungenes Beispiel für die sinnstiftende Zusammenarbeit zwischen der Kunst und der Tourismusbranche“, zeigt sich SKB-Präsident Alexander Zoeggeler erfreut.
Das originale Kunstwerk wird Teil der Kunstsammlung des HGV, und in abgewandelter Form als Edition ein einzigartiges Präsent, das der HGV bei besonderen Anlässen überreicht. „Wir freuen uns, mit dieser Aktion mit der Südtiroler Kunstszene zu interagieren und aus dem Potential der kreativen Köpfe im Land zu schöpfen“, betont HGV-Präsident Manfred Pinzger.
Die Künstlerin
Sarah Solderer *1993, Bachelor of Fine Arts an der ZHdK-Züricher Hochschule der Künste und Master in Eco-Social-Design an der Freien Universität Bozen. Sie arbeitet als freischaffende Künstlerin zwischen Kunst und ökosozialem Design in Gröden, wo sie auch lebt.