HGV-Bezirk Meran/Vinschgau lud zu Jahresversammlung nach Dorf Tirol
Sicherheit, Mobilität und die Erfolgsfaktoren im Gastgewerbe und der Hotellerie stehen im Fokus
Dorf Tirol – Vor Kurzem fand die Jahresversammlung des Bezirkes Meran/Vinschgau des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) im Wellnesshotel SomVita in Dorf Tirol statt. Die vergangene Sommersaison, die Mobilität, der Fachkräftemangel sowie weitere tourismuspolitische Themen standen im Mittelpunkt.
HGV-Bezirksobmann Hansi Pichler ging zunächst auf die vergangene Saison ein, und verglich dabei den Bezirk Meran/Vinschgau mit anderen Destinationen im Land. Der Westen ist südtirolweit das Schlusslicht beim Anteil der Ankünfte im Vergleich. „Wir müssen in unserem Bezirk mehr über Internationalisierung sprechen“, sagte Pichler. Dabei unterstrich er die Wichtigkeit einer breiteren Zielgruppe, die nicht mehr abhängig von einzelnen Märkten mache.
Als Herausforderungen nannte er vor allem die Mobilität, den Fachkräftemangel und die Sicherheitsproblematik. Um geeignete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, brauche es flexiblere Angebote, Perspektiven im Beruf, Entwicklungsmöglichkeiten, und auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf müsse gegeben sein. „Besonders wichtig ist es, dass wir in die Ausbildung investieren und auch weiterhin eng mit den gastgewerblichen Schulen zusammenarbeiten und so in die Berufe im Gastgewerbe investieren und Anreize für junge Menschen schaffen“, sagte er. Auch die Thematik rund um die Sicherheit bereitet Pichler Sorgen. „Jeder muss die Sicherheit und das Gefühl haben, in Südtirol gut aufgehoben zu sein“, brachte es der HGV-Bezirksobmann auf den Punkt. Zudem teilte er mit, dass sich der HGV in Vergangenheit bei verschiedenen Sicherheitsgipfeln eingebracht habe und dies auch weiterhin tun werde.
In dieselbe Kerbe schlug auch HGV-Präsident Manfred Pinzger, welcher in diesem Zusammenhang auch die Tourismusgesinnung im Land ansprach: „Es ist schade, dass der Wert, der durch den Tourismus für alle im Land generiert wird, nicht in diesem Ausmaß wahrgenommen wird. Für alles Negative verantwortlich gemacht zu werden, verdient sich der Tourismus nicht.“
Einig waren sich Pichler und Pinzger, dass die Mobilität im Bezirk ein großes Thema sei. „Ein gut funktionierender öffentlicher Personennahverkehr ist ebenso wichtig wie der Flughafen im Bozen, um neue Märkte erschließen zu können“, sagte Pinzger.
An der Jahresversammlung nahm auch der zukünftige HGV-Direktor Raffael Mooswalder teil. Ab 1. Januar 2024 wird er die Nachfolge von Thomas Gruber antreten und mit zukunftsgerichteten Ansätzen für die Weiterentwicklung des Verbandes und der HGV-Servicegenossenschaft verantwortlich sein.
Mit Spannung verfolgt wurden auch die Ausführungen vom Hotelier, Coach und Berater für Unternehmensführung Adrian Stalder, der zum Thema „Future Hospitality: die sechs Erfolgsfaktoren im Alltag“ referierte. Der Praktiker brachte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die sechs Erfolgsfaktoren in der Branche mit dem Gast anhand von greifbaren Beispielen näher. Er erinnerte sie an den prägenden WOW-Effekt und die vier Stufen der Dienstleistungsqualität. „Die Gäste sind die besten Influencer und das Herz wird die Zukunft dieser Branche – Future Hospitality – prägen“, so unterstrich Stalder die Wichtigkeit der Gästezufriedenheit und des Verhaltens der Mitarbeitenden.
Gekonnt durch den Nachmittag führte die rund 130 Anwesenden Bettina Schmid, Leiterin des Gustelier – Atelier für Geschmackserfahrung im HGV Bozen.
Die Jahresversammlung des HGV-Bezirks Meran/Vinschgau klang bei einem kulinarischen Abschluss im Wellnesshotel SomVita aus.