Besonderes Badeerlebnis mit Naturpools
HGV-Baumanagement informiert über die Funktion, Pflege und Vorteile
Bio- und Naturpools verbinden die Vorteile von Schwimmteichen und klassischen Pools.
Sogenannte Bio- oder Naturpools erfreuen sich schon längst auch bei den Beherbergungsbetrieben zunehmender Beliebtheit. Die Idee, weg von der klassischen Wasseraufbereitung ohne Zuhilfenahme von Chlor oder anderen Desinfektionsmitteln zu kommen, hat so einige Gartenbauer und Hoteliers inspiriert, um hier neue Wege zugehen. So bieten Naturpools ein besonderes Badeerlebnis und wecken bei vielen das Empfinden eines natürlichen Badesees. Der Vorteil Nummer eins ist sicher, dass diese Becken ganz ohne Desinfektionsmittel auskommen, was vor allem bei Allergien oder Haut-Unverträglichkeiten ein großer Vorteil ist. Im Erscheinungsbild ähnelt ein Naturpool sehr stark einem klassischen Schwimmbad, da die Filterung im Regelfall in einer vom Schwimmbereich getrennten Kieszone erfolgt. Im Gegensatz zum klassischen Schwimmteich kommen hier relativ wenig Wasserpflanzen zum Einsatz.
Reinigungsprinzip
Im Gegensatz zu chemisch aufbereiteten Pools wird auf den Einsatz von chemischen Zusätzen komplett verzichtet. Eine entsprechend ausgelegte Kieszone übernimmt die klassische Filterfunktion. Im Filterkies bildet sich ein Biofilm, der dem Badewasser sämtliche Nährstoffe entzieht. Im Regelfall wird dieser Biofilm zweimal im Jahr – Frühjahr und Herbst – entnommen. Somit werden die überschüssigen Nährstoffe aus dem System entnommen und der Kiesfilter bleibt dauerhaft funktionsfähig. Die Entnahme des Biofilms kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen, meistens jedoch durch eine Wasser- oder Luftspülung. Durch diese regelmäßige Reinigung bleibt die Filterwirkung der Kieszone immer konstant und sorgt für reines und klares Badewasser. Eine technische Pflanzenzone sorgt zusätzlich für einen stabilen pH-Wert im System.
Individuelle Gestaltung
Der Name Naturpool ist nicht damit gleichzusetzen, dass komplett auf Technik verzichtet wird. Ein Naturpool ist deswegen auch nicht mit einem Teich gleichzusetzen. Bei diesen Pools verbindet man die biologische Wasseraufbereitung mit den Annehmlichkeiten und dem Komfort, die man von den klassischen Pools kennt. Im Gegensatz zu einem klassischen Schwimmteich kann ein Naturpool auch beheizt werden, vor allem, um die saisonbedingten Schwimmzeiten zu verlängern. Dabei können Systeme wie Solarheizung, Wärmepumpe etc. zur Erwärmung des Wassers zum Einsatz kommen. Zwecks Energieeinsparung sollte deswegen auch an eine Schwimmbadabdeckung gedacht werden. Von der Gegenstromanlage bis zu Unterwasserscheinwerfern ist allesmöglich.
Rein optisch ist ein Naturpool nicht von vorhinein von einem klassischen Pool zu unterscheiden. Skimmer mit Umwälzpumpen werden eingesetzt, um die Wasseroberfläche sauber zu halten und die Durchströmung zu beschleunigen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Pools benötigt ein sogenannter Biopool weit weniger Druck und es werden trotzdem große Wassermengen umgewälzt, daher benötigt es im Regelfall Pumpen mit verhältnismäßig geringer Leistungsabnahme.
Vorteile des Naturpools
Naturpools sind noch wassersparender als herkömmliche Pools. Während bei herkömmlichen Pools eine Frischwasserzufuhr laut italienischer Norm von mindestens 30Liter pro Badegast und Tag vorgesehen ist, ist bei Naturpools keine tägliche Frischwasserzufuhr gesetzlich vorgeschrieben. Frischwasser wird einzig zum Ausgleich von Verdunstung und badebedingten Verlusten nachgespeist. Das stellt einen klaren Vorteil dar. Noch mehr ins Gewicht fällt in diesem Zusammenhang, dass bei einem Naturpool das Wasser nie gewechselt werden muss. Da durch die biologische Wasseraufbereitung sämtliche Nährstoffe gebunden werden, ist das Wasser des Schwimmbeckens dauerhaft nährstoffarm, ein Wasseraustausch wäre daher kontraproduktiv. Wie schon beschrieben, kommt auch ein Naturpool nicht ganz ohne Pflege aus, allerdings spart man sich den Einsatz des Desinfektionsmittels, was auch nicht unbeträchtliche Folgekosten nach Inbetriebnahme sind.
Wichtig zu wissen
Die Provinz Bozen reglementiert öffentliche Naturbadegewässer durch verpflichtende periodische bakteriologische Untersuchungen. Badegewässer von Beherbergungsbetrieben gelten als private Gewässer und unterliegen hier nicht diesen Vorschriften. Trotzdem muss ein Naturpool in Bezug auf die potenziellen Nutzer ausgelegt werden. Laut österreichischer Norm L1128, der europaweit umfangreichsten rechtlichen Grundlage, müssen pro Badegast 10m³Wasser zur Verfügung stehen, um eine ausreichende Verdünnung von potenziellen Keimen zu gewährleisten. Es wird angenommen, dass bei Beherbergungsbetrieben 20 Prozent der Gesamtbettenanzahl den Pool gleichzeitig nutzen. Ein Naturpool ist daher nicht für jeden Gastbetrieb geeignet.
Beratung durch den HGV
Weitere Handlungsempfehlungen und Infos zur Errichtung von Naturpools erteilt der Bereich Baumanagement in der HGV-Unternehmensberatung unter Tel. 0471 317 780 oder baumanagement@hgv.it .